Die Rahmenbedingungen des Trainingsauftaktes nach der kurzen Winterpause wirkten so unspektakulär wie in den Jahren zuvor: In der Leichtathletikhalle des Arena-Sportparkes fanden sich gestern Nachmittag die Fußballprofis von Fortuna Düsseldorf zum Laktattest ein. Er ist bei ihnen mit seinen nicht selten schmerzhaften Pieksern ins Ohrläppchen ungefähr so beliebt wie der halbjährliche Zahnarztbesuch, für die Überprüfung der Fitnesswerte und die sich daraus ergebenden Übungspläne für das heute beginnende Trainingslager im spanischen Malaga aber unerlässlich.
Und so drehten die Fußballprofis auf der Tartanbahn in Vierer- und Fünfer-Gruppen ihre Runden, um sich dann völlig außer Atem von den Ärzten einen Tropfen Blut aus den Ohrläppchen quetschen zu lassen.
Fink auch mit 35 Jahren noch ein Konditionswunder
Pünktlich um 14 Uhr hatten sich alle Spieler in der Halle gleich neben der Esprit-Arena versammelt – einige von der Sonne gebräunt. Trainer Friedhelm Funkel machte sich eifrig Notizen, als seine Schützlinge Runde um Runde auf der 200-Meter-Bahn abspulten. Bei dem Fitnesstest steigerten Johanna Brings und ihre Mitarbeiter von der Sportschule Köln stetig das Tempo. Die ersten Runden mussten die Kicker noch mit einer Geschwindigkeit von gemütlichen zehn Stundenkilometern absolvieren, dann wurde das Tempo nach jeweils drei Minuten um zwei Stundenkilometer erhöht, bis die Fußballer abbrachen. Konditionswunder Oliver Fink gehörte erneut zu den besten Läufern, nur die Jungspunde Anderson Lucoqui und Taylan Duman blieben noch länger auf der Bahn als der 35-Jährige.
„Dieser Test ist auch für mich selbst immer sehr wichtig. Da kann ich spüren, dass ich fit bin“, sagte Fink nach dem schlauchenden Programm. „Fitness ist eine gute Basis für die Vorbereitung.“ Der Mittelfeldspieler kann den Beginn der Restsaison wie die meisten seiner Kameraden kaum erwarten. „Wenn ich mich längere Zeit nicht bewegen kann, dann werde ich für meine Mitmenschen lästig zu Hause.“
Hennings hat über Weihnachten „ein paar Kekse mehr als sonst gegessen“
So ähnlich ist es auch bei Rouwen Hennings. „Am Tag nach Weihnachten hat es bei mir wieder gekribbelt. Meine Akkus sind voll“, sagte er. Die 17 Tage nach dem 1:0-Sieg bei Eintracht Braunschweig, mit der er und seine Mannschaft sich in den Winterurlaub verabschiedet hatte, hätte er dazu genutzt, um abzuschalten. „Ich habe die Weihnachtstage genossen, die Seele baumeln lassen und auch mal ein paar Kekse mehr als sonst gegessen. Jetzt bin voller Vorfreude“, sagte er mit Blick auf das Trainingslager. „Ich freue mich schon darauf, wenn in Malaga endlich der Ball wieder rollt.“
Vor Saisonbeginn hatte unter anderem der spät verpflichtete Benito Raman nicht an der Vorbereitung teilnehmen können – und hatte trotzdem eine grandiose Hinrunde gespielt. Nun ist er von Beginn an dabei und macht Hoffnung auf noch stärkere Vorstellungen. Im Trainingslager wird Funkel mit allen Spielern arbeiten können, auch Adam Bodzek meldete sich gestern erstmals seit seinem Zehnenbruch zurück im Kollegenkreis.
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