In Winden ist es düster. Die Serie „Dark“ trägt ihren Namen schon zu Recht. Im deutschen Wald entfaltet sich der Sci-Fi-Grusel für ein Weltpublikum. Baran bo Odar und Jantje Friese erzählen n-tv.de von ihrem ganz besonderen Netflix-Debüt.
Winden ist ein beschauliches Städtchen im mittleren Schwarzwald mit knapp 3000 Einwohnern. In der neuen Fernsehserie „Dark“ wird der Ort zum Mittelpunkt des Verbrechens. Die Einwohner haben von den Dreharbeiten nichts mitbekommen. Denn produziert wurden die zehn Episoden in Berlin, zum Teil mit Hilfe von Computeranimation.
Der 1. Dezember ist für Netflix ein denkwürdiger Tag. Erstmals versucht sich den US-Streamingdienst, der ebenso wie Amazon Prime in den vergangenen zwei Jahren wie ein Wirbelwind Deutschlands Serienunterhaltung aufmischte, mit einer in Deutschland hergestellten Serie auf dem internationalen Markt durchzusetzen – bei einem Publikum von derzeit knapp 110 Millionen Abonnenten in 190 Ländern, wie das Unternehmen derzeit angibt.
Zugriffszahlen unbekannt
Dabei haben andere schon vorgelegt: zum Beispiel der vermutlich drittstärkste Streamingdienst Deutschlands, die ProSiebenSat.1-Tochter Maxdome, die im Januar die Comedy „Jerks“ mit Fahri Yardim und Christian Ulmen veröffentlichte und in Staffel zwei geht. Und auch Netflix-Konkurrent Amazon Prime, der mit großem Tamtam im Frühjahr Matthias Schweighöfers sechsteilige Thrillerserie „You are Wanted“ auf Sendung schickte und ebenfalls bereits die zweite Staffel ankündigte.
Alles in allem müssen Amazon Prime und Maxdome mit den Klickzahlen zufrieden gewesen sein, denn sonst gäbe es kaum Anschlussproduktionen. Andererseits geben die Dienste nie genaue Nutzerzahlen bekannt, so wie es die öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Sender linearer Prägung tun. Das heißt, das Freizeitverhalten vieler Deutscher, die nur noch der Fiktion wegen im Internet unterwegs sind, wird künftig weitgehend ein Rätsel bleiben. Auch wer sich „Dark“ anschaut, wird nicht genau zu ermitteln sein.
Deutschland-Version von „Twin Peaks“
Wer „Dark“ verpasst, versäumt eine der TV-Serien, die – wie ihr Produzent Quirin Berg sagt – als eine der wenigen in Deutschland horizontal erzählt werden. Das heißt, nicht in abgeschlossenen Episoden, sondern in einem Rutsch durch. Der Vorteil: „Da wir die Figuren immer weiter entwickeln, haben wir die Chance, einen ganz anderen Sog zu entwickeln“, sagt Berg.
In der Coming-of-Age-Story, die an eine Deutschland-Version des Mystery- und Thrillerklassikers „Twin Peaks“ erinnert, geht es um vier verschiedene Familien und um zwei verschwundene Kinder mit Zeitreisen in die 1950er- und 1980er-Jahre. Neben zwei Jungdarstellern wie Louis Hoffmann und Lisa Vicari sind bewährte Kräfte wie Oliver Masucci, Jördis Triebel, Mark Waschke, Karoline Eichhorn, Sebastian Rudolph, Anatole Taubman, Maja Schöne und Stephan Kampwirth dabei.
„Dark“ ist ab dem 1. Dezember abrufbar über Netflix.
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